Dr. Katja Bettenbrock

 Bettenbrock  

Dr. Bettenbrock studierte Biologie an der Universität Osnabrück, wo sie später im Bereich bakterieller Physiologie und Genetik promovierte. Nach einer Beschäftigung am Universitätsklinikum Ulm kam sie 1998 als Postdoc an das neu gegründete Max-Planck-Institut in Magdeburg, wo sie im Bereich Systembiologie arbeitete. Seit 2007 führt sie eigene Forschungsprojekte durch und ist seit 2011 Teamleiterin am Max-Planck-Institut. Ihre Forschungsschwerpunkte sind die Interaktion von Stoffwechsel und globaler Regulation in E. coli, sowie die Optimierung von Mikroorganismen für biotechnologische Anwendungen. Seit 2015 ist Frau Dr. Bettenbrock Ombudsfrau am MPI. 

Motto: -

Werdegang

Studium: 1987 - 1993 Biologie-Studium an der Universität Osnabrück
1993 Diplom-Arbeit "PTS-abhängige Chemotaxis bei Escherichia coli: in vivo und in vitro Versuche zur Rolle der Phosphoproteine FPr, HPr und EnzymI"
Promotion: 1997 Zum Thema "Molekulare Untersuchung eines PTS-abhängigen und eines Leloir-Abbauwegs für D-Galaktose bei Lactobacillus casei 64H" 
Tätigkeit: 1998 Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Universitätsklinikum Ulm, Gruppe Prof. Podbielski in der Abteilung Medizinischen Mikrobiologie und Hygiene
1998 - 2011 Wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Gruppe "Systems Biology" am Max-Planck-Institut für Dynamik komplexer technischer Systeme Magdeburg 
Seit Juni 2011 Gruppenleiterin der Gruppe "Experimental Systems Biology” am Max-Planck-Institut für Dynamik komplexer technischer Systeme Magdeburg

Da mich Biologie und vor allem Mikrobiologie schon immer fasziniert hat, habe ich nach dem Abitur direkt ein Studium der Biologie in Osnabrück angefangen. Nach meinem Diplom bin ich an der Universität Osnabrück geblieben und habe dort promoviert. Danach habe ich ein halbes Jahr als Postdoc am Uniklinikum Ulm geforscht, bevor ich ebenfalls als Postdoc an das neu gegründete MPI in Magdeburg gegangen bin. Nach einiger Zeit habe ich dort eine feste Anstellung bekommen und bin heute als Teamleiterin tätig.

Meine Arbeit heute sieht wie folgend aus: Morgens checke ich zunächst E-Mails. Häufig lese ich Fachliteratur und versuche sie in Beziehung zu meinen eigenen Arbeiten zu bringen, um Anregungen für neue Fragestellungen zu bekommen. Oder ich lese und korrigiere Master bzw. Bachelor Arbeiten. Ich schreibe an Publikationen oder an Anträgen und Berichten für Forschungsprojekte.  Natürlich spreche ich häufig mit Kollegen und Studenten. Außerdem werte ich Experimente aus und plane weitere Arbeiten für mich und meine Mitarbeiter. Wenn es die Zeit erlaubt, gehe ich aber auch noch gerne und häufig ins Labor, um dort selber zu experimentieren  

Motivation

Wie bereits erwähnt war ich schon immer von der Biologie fasziniert. Auch heute macht mir die Arbeit im Labor großen Spaß. Ich arbeite im Bereich der molekularen Biotechnologie. Mikroorganismen, in meinem Fall Bakterien, sollen für die Produktion von für uns interessanten Produkten eingesetzt werden. Dazu verändern wir die Organismen gezielt und untersuchen die besten Bedingungen für das Wachstum. Um so etwas gezielter machen zu können, versuche ich vor allem die bakterielle Regulation besser zu verstehen, also herauszufinden, wie Bakterien ihre Umwelt wahrnehmen und darauf reagieren.

 

Voraussetzungen

Ich würde meinen Beruf jedem, der sich für die Biologie interessiert, empfehlen. Doch natürlich ist nicht nur das Interesse am Fachgebiet wichtig, sondern auch Durchhaltevermögen, Kritikfähigkeit und die Fähigkeit gut zu kommunizieren.

Ratschläge

Ich würde jedem empfehlen sich ein Thema auszusuchen, für das man brennt. Ich denke, dass Netzwerke, die Studentinnen früh erlauben, Kontakte zu erfahrenen Wissenschaftlerinnen / Mentorinnen zu bekommen, eine riesige Möglichkeit sind. Daher würde ich diese jeder Studentin empfehlen. Ich selber habe leider erst später Kontakte geknüpft. Auch sollte man sich für die Auswahl des Forschungsthemas genügend Zeit nehmen, da es entscheidend für die Karrieremöglichkeiten ist.

 

Herausforderungen

Es gibt nicht nur eine Antwort, wie man mit Herausforderungen umgehen sollte. Im Allgemeinen ließen sich die meisten meiner Probleme mit viel Zeit und harter Arbeit bewältigen. Ich habe aber gelernt, dass man seine eigenen Ansprüche, auch in Hinblick auf das Karriereziel, manchmal zurückstellen muss.

Ich glaube, dass ich heute eine etwas bessere Position innehätte, wäre ich ein Mann. In meinem Umfeld habe ich den Eindruck, dass man als Mann ein bisschen mehr gefördert wird. Außerdem hätte ich als Mann nach der Geburt meiner Tochter nicht längerfristig in Teilzeit gearbeitet. Ich glaube es ist wichtig, dass die Vereinbarkeit von Beruf und Familie weiter verbessert wird. Es müsste möglich sein, sich für eine Zeit mehr auf die Familie zu konzentrieren und danach wieder voll durchzustarten zu können. Außerdem müsste die Beschäftigung planbarer werden. Junge Frauen sind für die Forschung wichtig und ein guter Mix aus Frauen und Männern fördert die Zusammenarbeit und trägt zu einer erfolgreichen Forschungsumgebung bei. Man muss jungen Frauen zeigen, dass sie erwünscht sind und dass ihre Probleme gesehen werden.

Letzte Änderung: 09.02.2022 - Ansprechpartner: Nicole Vorhauer-Huget